Donnerstag, 7. Januar 2016

Plötzlich Outback


Gestern checkten wir aus dem Hostel Billabong in Perth aus. Der erste Anlaufpunkt war die bereits erwähnte Werkstatt, oder eher Reifenservice. Denn ein Reifenservice kennt sich wohl nur mit den Reifen aus. Nach 40 Minuten hatte Pumba neue Schuhe und die "Camping-Erstausstattung" konnte gekauft werden. Nach mehr als 3 Stunden Shopping extrem sah Pumba genauso aus wie vorher, wog aber wesentlich mehr. Da wir als Kinder Tetris gespielt hatten, konnten wir alle zusätzlich erworbenen Gegenstände praktisch verstauen. Von wegen das braucht man nicht später.
Gestern war ein übler Tag was die Temparaturen angeht. Locker 37 Grad und in der Sonne unerträglich mehr. Tom sah schon nach zwei Tagen aus wie eine Tomate  im Gesicht.
Hakuna Matata
Im Shopping Center befand sich ein Großhändler, welcher nur Obst und Gemüse verkaufte. Der Laden war ca 80m² groß und es befanden sich ca 1250 Menschen darin (grobe Schätzung). Da wir natürlich total im Sparmodus sind, kamen nur gute Sonderangebote für uns in Frage. Somit konnte der Laden mit ca 6 Kilo Tomaten für 6$ verlassen werden. SCHNÄPPCHEN!!! Das wir nur noch Tomaten essen, kann uns ja erstmal egal sein. Wir sind ebenso im Besitz einer großen Kühltruhe. Diese ist mit Eis und vielen Getränken gefüllt.

Australischer Einkaufstrolley in persönlichen Lebensraum

Anschließend ging es noch in einen Outdoorladen - geplant waren 9 Artikel und gekauft haben wir einen - welcher bis dato noch nicht mal auf der Liste stand. Eine Solardusche! Total Cool!
Viele Backpacker haben uns geraten immer ausreichend Wasser mitzunehmen. Wasser kann man kostenlos an jeder Tankstelle auffüllen. Also wurde die Solardusche mit 20 Litern aufgefüllt und noch ein paar Flaschen und noch ein Kanister und noch ein paar Flaschen - man weiß ja nie.
Spontan wurde beschlossen nach Albany zu fahren. Diese wunderschöne Kleinstadt mit knapp 26.000 Einwohnern lag 400Km südlich von Perth. Schnell befanden wir uns im Outback, dann hieß es 350 Km geradeaus fahren. Der Wind schob Pumba von A nach B, Roadtrains (LKW mit mind. 3 Anhängern) rasten uns entgegen, 100 kleine Ministeine landeten auf der Windschutzscheibe. Hier lohnt sich doch tatsächlich die Vollkasko zum unschlagbaren Schnäppchenpreis.


knapp 400 auf dieser Straße
Neben den Steinen klatschten außerdem Fliegen, Moskitos und Vögel gegen die Scheibe. Tankstellen kamen aller 60 Km. Manchmal waren welche geschlossen, also lieber einen Reservekanister dabei haben. Die Dunkelheit kam schneller als gedacht. Da der Wildwechsel im Dunkeln start zunimmt und wir keinen Kuhfänger am Auto haben, beschlossen wir eine Übernachtung bei der nächsten "Rest Area" (Rastplatz).

Stark professorisch wurden Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Die Solardusche (welche gefüllt auf dem Autodach liegt) hatte eine angenehme Temperatur erreicht und konnte getestet werden. Schnell war es dunkel und wir verkrochen uns im Auto. Eine sehr unbequeme und anstrengende Erfahrung. Allein auf diesem Rastplatz, mitten an einer Hauptstraße (also kam regelmäßig aller einer Stunde ein Auto) versuchten wir zu schlafen. Nach zwei Stunden beschlossen wir weiterzufahren. Unserer neuer Übernachtplatz war noch mehr im nichts, aber siehe da über 15 andere Autos von Backpackern und Reisenden.
die anderen Camper
Am nächsten morgen erkundete Tom die Gegend und weckte mich nach dieser sehr kurzen Nacht gegen 4.30Uhr. "Schatz" hat er gesagt "Schatz, ich habe da etwas total cooles gefunden. eine 4WD Strecke und wir haben doch ein Allradauto" grinste er mich an. Kein Ahnung wie er es geschafft hat mich zu überzeugen, doch dann saßen wir im Auto und fuhren auf den Strand. Jepp. Nach ca 25 Kilometern blieben wir fast dreimal Stecken. Mitten im Nichts. Schließlich drehten wir wieder um. Kurz vor unserem Ziel leutete rot die Temparaturlampe. Sofort hielten wir an, machten die Motorhaube auf und entdeckten ein sprudelndes Kühlsystem. Alles war kochendheiß und festgefahren hatten wir uns auch. Glücklicher Weise hätten man die anderen Backpacker zur Hilfe holen können ( diese waren nur 5 Kilometer weg). Das Wetter spiele mit uns, es stürmte und war total kalt. Nach ca 40 Minuten hatte sich alles abgekühlt und wir konnten weiterfahren.
Weg nach Albany William Bay Nation Park
Wir besichtigten Albany, holten uns Infos über die Umgebung und steuerten dann auch schon unser Nachtquartier an. "Ist ja nur ein Stück" - Auf der Landkarte ist es immer nur ein Stück - im realen Leben ist es leider anders. Nun sitzen wir total gemütlich zusammen auf einem Campingplatz bei Balley Beach. Baden waren wir auch - ist ja Sommer. Morgen wird geschnorchelt und die Gegend besichtigt.
Einen schönen Abend an euch alle und liebe Grüße von uns Reisenden

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