Freitag, 29. Januar 2016

So schnell ändern sich Pläne


Da ich ja immer ein wenig passiv den Arbeitsmarkt überschaut hatte, viel mir eine Anzeige direkt in die Augen. Zucchini pflücken, freie Unterkunft, WC und Dusche vorhanden, kostenloses Wlan und eine tolle Bezahlung in Höhe von 60-120€ am Tag für 7 Stunden Arbeit. Also hab ich einfach mal eine "Bewerbung" versendet. ca 5 Min später rief mich der gute Herr an, beantwortete all meine Fragen. 2 Dollar für 5 Kg Zucchinis. Leistungslohn. Der Job klang jetzt noch viel besser - lag aber 1050 km weit entfernt von Adelaide. Auf sämtlichen Seiten stand nichts negatives zu dieser Farm, also fuhren wir los. Zwei Tage und 100 Liter Benzin später, waren wir bei der Stadt Young angekommen. Da wir die Adresse nicht gefundet hatten, fuhren wir noch eine seitenstraße ab. Auf einen Zucchinifed standen zwei Arbeiter und haben gepflügt. Die hatte ich angesprochen. Zwei Dresdner, welche vor 5 Monaten nach Australien geflogen sind, nachdem Sie ihre Jobs und Wohnung gekündigt hatten. Die Welt ist doch ein Dorf. Von denen erfuhren wir auch, dass es sich um eine kleine Zucchiniart handelt und nicht die, welche mit am Telefon zugesagt wurden. Also pro 5 Kg Eimer mussten nicht nur 20 sondern ca 40-50 geerntet werden. Nagut dachten wir uns und fuhren zu dem Betreiber. Ein Muslimischer Mitbürger, welcher vor uns erstmal seine Mitarbeiter rund gemacht hatte. Er fing dann auch gleich an mit: " Probestunde morgen - ich zahle nur 1 Dollar pro Eimer und wenn euch das nicht passt, könnt ihr gleich wieder gehen." Er zahle auch nur 2 Dollar pro Eimer, wenn wir mind 2 Monate bleiben. Sein Mitarbeiter fuhr uns zur freien Unterkunft. Ein kleines Haus. Die Küchenwand fehlte zur Hälfte, es schimmelte wie an allen Ecken. Das WC war auch nur noch zur Hälfte vorhanden und von der Dusche will ich auch gar nicht erst anfangen. Draußen saßen 3 weitere Backpacker, welche 5 Minuten vor uns angekommen sind- völlig verzweifelt. Eine bereits erfahrene Backpackerin aus der Schweiz berichtete von ihren Arbeitstagen. Innerhalb von 10 Minuten sind die zwei von drei Backpackern wieder verschwunden und weitere 10 min später auch wir. Schwarzarbeit und dann wir man noch so ausgebeutet - nö kein Bedarf. Die Schweizerin hatte nach 9 Tagen immer noch kein Geld gesehen...

Also planten wir kurz um und besuchten heute die Hauptstadt von Australien.

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Beiden,
    so ist das Leben. Aber Kopf hoch, einmal geschüttelt und es geht weiter.

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  2. Das war eine neue Erfahrung,ich bin sicher,das ihr Arbeit finden werdet.
    Bei Brigitte ist das Internet zur Zeit nicht so fit....deshalb schreib ich für uns Beide.Wir Mamas wollen uns bei euch mal ganz doll bedanken,das ihr euch so oft meldet und von jedem Tag ausführlich berichtet!! Viele dicke Drückerlis an euch, die zwei Muttis

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