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Unser letzter Stop in Omaru wurde ja aufgrund bösartigen Regen um einen Tag verlängert, was auch nicht schlimm war. Jeder Sportler würde sagen, die Muskeln brauchen auch eine Pause. Das kann ich nur bestätigen. Außerdem schlafen wir verhältnismäßig viel. Der Körper holt sich was er braucht. Wer mal Zeit und Interesse hat, sollte sich die Stadt gern mal bei Goolge Maps anschauen. Ringsrum befinden sich nämlich Berge und das nicht zu knapp. Unsere Radtour begann also mit Schieben. Jedoch klingt das leichter als es ist. Wie bereits beschrieben, sind unsere Räder leider total überladen.
Also mussten wir nochmal alles ausräumen und genau überlegen ob man z. B. die Jeans und die 10 T-Shirts noch braucht. Dabei ist mir aufgefallen, dass 4 meiner 5 T-Shirts meinem vorhergehenden Arbeitgeber zuzuordnen sind. 3 mit Aufschrift und das Abschiedsgeschenk meiner Kollegen... Aber denke nicht an Übermorgen sonder lieber erstmal an den Berg von morgen. Denn sei dir sicher, da kommt ein Berg. Also hat sich nun unser Kleidungsbestand enorm minimiert und es hat sich gelohnt. Man kommt schneller vom Fleck. Zwar nur 0,5 - 1 Km/h schneller als vorher, aber jeder Sportler weiß sicher wovon ich rede. Das kann viel ausmachen.
Also befanden wir uns auf einem der Berge von Omaru. Breit grinsend oben angekommen, ging es den Berg wie gewohnt auch wieder nach unten. Über die Beach Road radelt man direkt am Ozean entlang. Auch hier hatten wir Glück, denn das Wetter fuhr mit uns. Hauptsächlich befanden wir uns im Sonnenschein und um uns herum nur Regen. Vorbei an Kakanui über Waianakaruna, Hampden (eine total doofe Stadt für Radfarhrer) und schließlich über die Horse Range Road zur Trotters George Campsite. Die Straße führte ca 5 Kilometer langsam und stetig den Berg hinab. Der kleine Campingplatz lag mitten im Nichts, man hörte nichts außer Wildhühner und Vögel. Später kam aus dem Wald noch ein Jäger mit Armbrust. Naja egal. Neben uns wurden wir in Gespräche verwickelt mit zwei Holländern. Pünktlich 5 Uhr machte der Wildhahn dass, wofür er da war und schrie den Campingplatz zusammen.
Fahrräder wurden bepackt und langsam schauten wir unseren ersten richtigen Gegner ins Gesicht. Ein Berg mit ca 350 Höhenmetern, welche unmittelbar am Stück bestiegen werden mussten. So schwer war mein Rad noch nie. Aber nach einem harten Kampf erreichten wir den Gipfel und genossen die Aussicht. Die Abfahrt verlief viel zu schnell. Kurz pausiert wurde in Palmerston. Über Waikouaiti ging es über die "sehenswerte" Routen vorbei an Karitane nach Warrington. Alle meinte, unbedingt anschauen, total toll. Keiner erwähnte den 400 Meter hohen Anstieg, welcher wie gewohnt direkt am Stück war. Also Ihr müsst euch diese Anstiege anders vorstellen. Anstiege in Deutschland sind ein Witz dagegen. Teilweise ging es so steil nach oben, dass ich mein Fahrrad nicht mehr schieben konnte. Oben angekommen war es mehr als traumhaft. Also so richtig wie im Film. Hier der Beweis.
Beweis |
Wir sind ja mittler Weile davon überzeugt, dass es in Neuseeland ein ungeschriebenes Gesetz gibt, welches besagt "dass nach jedem Berg eine Abfahrt und nach jeder Abfahrt ein noch viel größerer Berg sein muss"
Denn nach dieser wunderbaren Abfahrt folgten noch viele nette bis böse Anstiege. Unser Übernachtungsplatz lag am Meer und ganz unten. Wir teilten den Platz mit rund 60 Autos und vielen, vielen Menschen. Leider auch vielen deutschen Backpackern. Tja was soll man dazu sagen? Leider gehören die deutschen Jugendlichen zu den unbeliebtesten Besuchern dieser Plätze und ich kann sehr gut nachvollziehen warum. Sie kommen an, quetschen sich noch in irgend eine Lücke, lassen laut, sehr laut ihre Radiomusik laufen, spielen zwischen allen Autos und Leuten Fußball. Am späten Abend beschimpfen Sie sich gegenseitig lautstartk zum Spaß. Das ist ja ok und man schaut mal gern weg. Auf diesem Platz befanden sich sicher 10 verschiedene Nationen und alle wussten wie man sich gemeinschaftlich verhält und benimmt. Aber diese leider nicht (das war auch leider kein Einzelfall - wir erlebten diese Art von Backpackern noch öfter)
Den nächsten Morgen schaute ich ängstlich entgegegen. Denn es stand der Aufstieg des Mount Cargill auf den Plan. Die Tagesetappe lag nur bei 25 Kilometern dafür mussten wir den Berg erklimmen. Wir machten einige Pausen, die Beine machten zuverlässig das was sie sollten und die Bergpassage wirkte fast schon lächerlich gegenüber den vorgehenden Tagen. Wir wurde mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Nach 10 Minuten waren wir in Dunedin. Ein Highlight war die steilste Straße der Welt.
"Man beachte auch die abolute Bräune des Beines" |
Wir wollten die Weiterfahrt antreten, doch dann ergab sich eine kleine Planänderung und es ging blos ans andere Ende der Stadt.
Gestern starteten wir schon sehr zeitig. Denn wir mussten 9.15 Uhr am Bahnhof sein. Hier wurden unsere Räder eingeladen und wir genossen eine 1,5 stündige Fahrt durch die alten Goldgräberstätten in dem historischen Zug.
Historischer Zug |
Aussicht aus historischem Zug |
Die Straße teilte sich mit dem Zug eine Brücke. Hier schaute leider ein Nagel aus dem Holz und Tom´s Felge hat es dadurch leicht verbogen. Sagen wir wie ein Ei.
Brücke für jeden der will |
Küche und TV Raum |
Wir fahren nun den Otago Railway Track. Dieser gehört wie ganz viele andere Tracks zu beliebten Fahrradwegen in Neuseeland. Das war mal eine alte Zugstrecke.
Beginn des Radweges |
Nun sitzen wir gemütlich in Ranfurly und genießen unsere Schmerzen in den Muskeln ;-)
"Mhäää" |
Liebe Grüße an euch alle.